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Dein Anker für Achtsamkeit

Kennst du das, wenn du vor lauter Anforderungen an dich in deinem Job, in deiner Familie, in deiner Freizeit nicht mehr weißt wo vorne und hinten ist? Wenn du am liebsten alles gleichzeitig erledigen willst und am Ende total überfordert bist?

Endlosschleife von Gedanken und Gefühlen

Genauso ist es bei unseren Kindern. Täglich sind sie mit Situationen konfrontiert (spät dran mit Hausarbeiten, Leistungsdruck in der Schule, Vergleiche mit anderen Kindern etc.), welche Stressreaktionen, wie Überforderung, Aufregung oder Wut hervorrufen können. Ihre intensiven Gefühle können überwältigend sein und die Gedanken über das, was sie aufwühlt, lösen wohlmöglich noch stärkere Gefühle aus. Es kommt zu einer Endlosschleife von Gedanken und Gefühlen.

Emotionaler Überfall

Mentales Leiden entsteht genau dann. Nämlich, wenn unser Geist von einem zum anderen Thema springt und dadurch ein Gefühlschaos entsteht. Ein solcher “emotionaler Überfall” (Daniel Goleman) kann für uns und insbesondere für unsere Kinder sehr anstrengend sein. Schließlich ist bei Kindern die kognitive Kontrolle noch nicht so ausgeprägt wie bei uns Erwachsenen.

In solchen Situationen wird das autonome Nervensystem, welches unbewusste Funktionen, wie Herzfrequenz, Atmung, Temperatur, Schlaf, Verdauung steuert, aktiviert. Das Herz fängt an zu rasen, es bilden sich vielleicht Schweißperlen, der Atem wird schneller, der Bauch unruhig usw.. Solche Symptome stehen dafür, dass der Sympathikus, ein Unterzweig des autonomen Nervensystems, sehr aktiv ist. Das Nervensystem wird aus dem Gleichgewicht geworfen.

Atmen und das Nervensystem beruhigen

Um im Nervensystem wieder Gleichgewicht herzustellen, muss der andere Unterzweig, der Parasympathikus, aktiv werden. Dieser sorgt im Gegensatz zum Sympathikus für körperliche Ruhe, Entspannung und Energieaufbau.

Da es in einer Situation eines emotionalen Überfalls insbesondere Kindern schwer fällt, weiterhin klar zu denken und sich dadurch zu beruhigen, hilft anstelle des bewussten Denkens das bewusste Atmen. Durch bewusstes Ausatmen wird ein Signal vom Gehirn durch den Vagusnerv gesendet. Der Vagusnerv ist der wichtigste Nerv des parasympathischen Nervensystems. Ein langer, komplexer Schädelnerv, der vom Gehirn bis zum Bauch reicht.

So wird durch die Atmung das autonome Nervensystem reguliert, der Herzschlag verlangsamt und der Körper entspannt.

Unser Atem dient uns in solchen Situationen also als Anker. Genauso wie ein Anker einem Boot dabei hilft, nicht davon zu treiben, hilft uns unser Atem dabei, unser Gedankenkarussell und das damit verbundene Gefühlschaos zu stoppen und wieder im Hier und Jetzt zu ankern. Unser Anker für Achtsamkeit.

Probiert es einmal aus. Du kannst mit deinem Kind z.B. an einer imaginären Tasse mit köstlich duftender heißen Schokolade riechen und dabei durch die Nase tief einatmen und ganz sanft und langsam durch den Mund ausatmen, um die heiße Schokolade abzukühlen.

Möchtest du, dass dein Kind mehr darüber erfährt, wie bewusstes Atmen und andere kindgerechte Achtsamkeitsübungen zu mehr Entspannung und weniger Stress führen? Dann schaue gerne bei einem meiner Achtsamkeitstrainings vorbei.